AG Klimawandel und Gesundheit

Hintergrund der AG

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet den Klimawandel als "die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit" (Fact sheet: Climate change and health). Demnach beschreibt sie die Pariser Klimaschutzvereinbarung als das wichtigste Public-Health-Abkommen des 21. Jahrhunderts.

In der Tat sind Klimawandel und Gesundheit untrennbar miteinander verbunden. Durch veränderte Wetterbedingungen oder Extremwetterereignisse können z.B. nicht nur das Risiko für Infektionskrankheiten steigen, sondern auch das Risiko für nichtübertragbare Erkrankungen. So können Allergien weltweit zunehmen oder sich die Symptome von Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen sowie psychischen Erkrankungen verstärken (siehe Abbildung).


Quelle: WHO (https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/climate-change-and-health)

Eine direkte Folge des Klimawandels in Deutschland stellen in den letzten Jahren vermehrt auftretende Häufigkeit und Dauer von Hitzeereignissen dar. Hitze belastet den menschlichen Organismus und führt zu einer Zunahme an Krankheits- und Todesfällen. Allein in Deutschland forderte die Hitzeperiode im Jahr 2022 etwa 4.500 Tote sowie zahlreiche hitzebedingte Krankheitsfälle aufgrund von Dehydrierung, Hitzschlag, Herz- und Kreislauferkrankungen (RKI, Epidemiologischer Bulletin 42|2022).

Umgekehrt hängen Klimawandel und Gesundheit aber auch in Bezug auf Klima- und Gesundheitsschutz eng zusammen. So haben zum Beispiel Mobilität und Ernährung nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheit, sondern auch auf den Klimawandel.

Ziele und Inhalte

Vor dem Hintergrund eines der dringlichsten und herausforderndsten Probleme unserer Zeit hat sich die AG zum Ziel gesetzt, Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen menschlicher Gesundheit und dem Zustand der Ökosysteme dieses Planeten zu schaffen. Darüber hinaus möchte sie auf Basis wissenschaftlicher Evidenz relevante Themen in den öffentlichen Diskurs zu bringen, im Idealfall auch über die wissenschaftliche Community hinaus. Dies kann vor allem durch praktische Ableitungen oder Handlungsempfehlungen geschehen.

Themenschwerpunkten der AG sind:

1) Analyse von Klimafolgeschäden, wie z.B. Abschätzung von Hitzetoten oder Auswirkungen des Klimawandels auf spezifische Patientengruppen auf breiter Datenbasis und damit eng verbunden

2) methodischen Herausforderungen, z.B. der Frage nach der generellen Verfügbarkeit von Gesundheitsdaten und deren Verknüpfungsmöglichkeit mit relevanten Klimadaten.

3)  resultierende Herausforderungen in der Versorgung durch den Klimawandel, wie z.B. die Frage nach einer nachhaltigen und hitzeresilienten Gesundheitsversorgung, sowie

4)  abgeleitete Interventionen für ein klimaresilientes und nachhaltigeres Gesundheitssystem, z.B durch Hitzeaktionspläne oder einer generellen Sensibilisierung für gesundheitsrelevante Themen.

Aktivitäten der AG

Die AG Klimawandel und Gesundheit hat sich am 06.10.2022 gegründet und umfasst derzeit ca. 20 aktive Mitglieder (Stand April 2023), die sich regelmäßig treffen.

Sprecher:innen der AG