Fortbildung Registerbasierte Forschung
Konzept
Die Fortbildung „Registerbasierte Forschung (Regiba)“ ist im Rahmen des Nationalen Krebsplans und der Dekade gegen Krebs am Beispiel der Onkologie entwickelt worden. Ziel der Fortbildung ist es, Wissenschaftler:innen das Wissen und die Kompetenz für die Durchführung registerbasierter Studien und die Nutzung versorgungsnaher Daten in Registern zu vermitteln.
Zielgruppe
Die Fortbildung richtet sich vor allem an Berufstätige, die das Ziel haben, registerbasierte Studien durchzuführen oder mit Registerdaten arbeiten. Angesprochen sind Versorgende, Mitarbeitende in Registern, Universitäten, Forschungsinstituten, Krankenkassen und der Industrie. Mediziner:innen, Versorgungsforscher:innen und Statistiker:innen werden in Teams zusammenarbeiten und lernen, eine gemeinsame Sprache zu sprechen. Großen Stellenwert haben die Vernetzung und Förderung des Austausches unter den Teilnehmenden. Ziel ist langfristig der Aufbau einer (inter)nationalen Community „Registerbasierte Forschung“.
Lernziele
Die Teilnehmenden
- können die Vielfältigkeit und Besonderheit der Versorgung sowie des Gesundheitssystems mit Bezug zu Registern darstellen.
- können die Möglichkeiten und Notwendigkeit inter- und multidisziplinärer Auswertung und Nutzung von Registerdaten für die Versorger und zu Versorgenden erläutern.
- können Registerdaten auf ihre Validität und Qualität für Forschungsfragestellungen bewerten.
- können kontextgerechte, methodisch & qualitativ hochwertige Auswertungen und anspruchsvolle registerbasierte Studien primär in der Onkologie (und auch in anderen Krankheitsfeldern) durchführen.
- können die Eignung von Registern für die Beantwortung spezifischer Fragestellungen einschätzen und operationalisieren.
Module und Referierende
Zeitplan Kurs 2024/2025
Umfang der Fortbildung
185 Lehreinheiten (1 LE = 45 Minuten):
- 61 LE digitale Lehrveranstaltungen
- 57 LE Präsenz-Lehrveranstaltungen
- 64 LE Selbststudium und Peergroups
- 3 LE Abschlussprüfung
Teilnehmerzahl | 25 |
Kursbeginn | 5. September 2024 |
Dauer der Fortbildung | 6 Monate |
Anmeldung | ab 22. April 2024 |
Teilnahmegebühren |
mit Frühbucherrabatt bis zum 08.07.2024: 2.500 € |
Abschluss | Der erfolgreiche Abschluss der Fortbildung wird mit einem Zertifikat und einer Bezeichnung als „Health Scientist for Registry Research“ bestätigt. |
Die Fortbildung ist vom Land Berlin als Bildungsveranstaltung im Umfang von 12 Tagen anerkannt.
Beratung zur Fortbildung
Wir beraten Sie gerne zu allen Fragen rund um die Fortbildung. Melden Sie sich gerne per Mail regiba@dnvf.de oder telefonisch unter +49(0)30-6165-6440.
Anmeldung
Die Anmeldung für die Fortbildung ist momentan geschlossen.
Die freien Plätze (25 Teilnehmende) werden bei erfüllten Zugangsvoraussetzungen in der Reihenfolge des Anmeldeeingangs vergeben.
Voraussetzungen
- abgeschlossenes Bachelorstudium oder ein höherer Bildungsabschluss oder eine analoge Qualifikation in den folgenden Bereichen:
- Medizin und Gesundheitswissenschaften
- MINT
- Sozialwissenschaften mit Bezug Gesundheitswesen
- Pflege- und Therapiewissenschaften
- Sonstiges
- mindestens einjährige Berufserfahrung in einem der folgenden Bereiche:
- Wissenschaftliche Tätigkeit z.B. Versorgungsforschung
- Register
- Klinik/klinische Forschung
Eine ausführlichere Beschreibung der Zulassungsvoraussetzungen entnehmen Sie bitte der Prüfungsordnung §3 Absatz 1-3.
REGIBA Flyer (Stand: April 2024)
Broschüre Fortbildung Registerbasierte Forschung (Stand: Juli 2024)
Prüfungsordnung der Fortbildung Registerbasierte Forschung
(Der Kriterienkatalog für die mündliche Prüfung ist für Referierende und Teilnehmende auf der Lernplattform einsehbar.)
Regiba-Kurs 2023/24
Health Scientists for Registry Research, der erste Regiba-Kurs nach erfolgreichem Abschluss am 09. März 2024
Feedback der Alumni
„Besonders gelungen fand ich die vertieften Einblicke durch Anwendungsbeispiele. Der Austausch in der Peergroup war für mich—neben den in 11 Modulen vermittelten Inhalten—sehr bereichernd.“ (PD Dr. Franziska Herbst, Bereichsleitung Forschung, Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin, Medizinische Hochschule Hannover)
"Ich empfehle der REGIBA Fortbildung nachdrücklich allen Fachkräften, die sich für den vertieften Einsatz von Gesundheitsregistern in der Forschung interessieren. Die exzellente didaktische Qualität kombiniert mit der Möglichkeit zum fachlichen Austausch unter den Teilnehmern bietet sowohl wertvolle praktische Fertigkeiten als auch Anregungen für zukünftige Forschungsvorhaben." (M. Sc. Ing. María Alejandra Gerardino de Hernández, Datenanalyse, Landeskrebsregister Thüringen)
„Registerforschung ist Teamarbeit und erfordert viele Kenntnisse und Fähigkeiten. Die Fortbildung Registerbasierte Forschung vermittelt mit den kompetentesten Referierenden Deutschlands einen umfassenden Überblick. Die Gruppenarbeit und auch Gruppenprüfung bestätigt das Teamsetting. Ich bereue meine Teilnahme nicht im Geringsten.“ (Dr. Matthias Kaltheuner, Diabetologe, Geschäftsführer der winDiab gGmbH)
Beratungsstelle für Alumni
Alumni der Fortbildung können sich bei Fragen zu Durchführungen von registerbasierten Studien an die DNVF Beratungsstelle wenden. Senden Sie eine Mail an regiba@dnvf.de.
Ihre methodischen Fragen werden entsprechend von Expert:innen des DNVF beantwortet.
Die Nutzung von in der Versorgung vorhandenen Daten und die Evidenzgenerierung durch registerbasierte Studien wird zunehmend postuliert. Best Practice Beispiele aus der Onkologie zeigen, dass im Sinne einer wissensgenerierenden Versorgungsforschung mit der Hilfe von Registerdaten Leitlinien überprüft, die Wirksamkeit und Qualität von Diagnostik und Versorgung evaluiert und Empfehlungen für Leitlinien und Interventionen gemacht werden können. Auch zeigt sich, dass Fragestellungen aus der Versorgung an Registerdaten adressiert werden können. Die Onkologie profitiert dabei auch davon, dass durch die gesetzliche Regelung des Krebsfrüherkennungs- und Registergesetz (KFRG § 65c SGB V) und den gemeinsamen onkologischen Basisdatensatz der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren (ADT) und der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (GEKID) hier gute Rahmenbedingungen bestehen und die Onkologie sich deshalb als Modell für andere Krankheiten besonders eignet. Das zugehörige, klar strukturierte methodische Vorgehen ist bisher noch unzureichend zusammengeführt und aufbereitet.
Die Fortbildung wird im Rahmen des Projektes "Curriculum registerbasierte Forschung" durchgeführt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert und läuft vom 01.09.2021 bis zum 30.09.2024.
Das Curriculum und die Fortbildung wird unter Einbezug maßgeblicher Akteure entwickelt. Dazu wurde ein wissenschaftlicher Beirat implementiert (-> wissenschaftlicher Beirat). Der Beirat erarbeitete die inhaltliche Struktur des Curriculums registerbasierte Forschung, die Themengewichtung, die Anzahl und den Inhalte der Module. Ferner verabschiedete er das gemeinsam erarbeitete Feinkonzept der Fortbildung und berät beim Assessmentverfahren und Evaluation der Pilotfortbildung.
Die erste Projektphase, in welcher das Curriculum für die Fortbildung „Registerbasierte Forschung“ entwickelt wurde, konnte erfolgreich abgeschlossen werden. In Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Beirat wurde die Zielgruppe definiert und ein Grobkonzept des Curriculums ausgearbeitet. Auf Grundlage der Gutachten eines Peer Review-Verfahrens und einer Markterkundung wurde das Grobkonzept erneut überarbeitet. Das Feinkonzept des Curriculums wurde im November 2022 auf der Konsensuskonferenz des wissenschaftlichen Beirats verabschiedet. Die zweite Projektphase umfasste die Vorbereitung und Konzeptionierung der Fortbildung. Zur Zeit befindet sich REGIBA in der dritten Projektphase und die Pilotfortbildung wird durchgeführt. Die ADT übernimmt als Kooperationspartner die Programmierung und Betreuung eines Übungsportals. In der letzten Projektphase wird die Pilotfortbildung evaluiert und der zweite Durchgang vorbereitet. Das Projekt soll einen wichtigen Beitrag leisten, die Möglichkeiten, die bestehende und zukünftige Register bieten, für eine wissensgenerierende Versorgungsforschung nachhaltig zu nutzen.
Leitung und Koordination
Kooperationspartner
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) – stellvertretend für den gesamten NCT-Verbund und Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren e.V. (ADT)